
24. Philosophicum Lech
Als ob!
Die Kraft der Fiktion
Freitag, 24. September 2021 um 11.00 Uhr
Schreiben, abschreiben, ausdenken? Biographie und Fiktion
Statement zum Vortrag
Die Biographie ist eine beim Publikum beliebte, in der Wissenschaft jedoch als anrüchig betrachtete Gattung: Wer Lebensgeschichte rekonstruieren will, kommt nicht umhin, sie zu konstruieren. Umgekehrt wirkt die (auto)biographische Erzählung auf das Leben selbst zurück - Leben schreiben heißt auch prospektiv Leben erfinden.
Univ. Doz. Dr. Daniela Strigl
Referentin
Zur Person
Priv.-Doz. Mag. Dr. Daniela Strigl, geboren 1964 in Wien. Matura am humanistischen Gymnasium, Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft. 1988 Diplomarbeit „Christian Morgenstern als Dichter der Jahrhundertwende. Die ‚ernste’ Lyrik.“ 1992 Dissertation zu Theodor Kramer. 2018 Habilitation zu Marie von Ebner-Eschenbach.
1992-1994 verantwortlich für das Literaturprogramm der Walter Buchebner Gesellschaft/Kunsthaus Mürzzuschlag. Von 1996 bis 2001 (mit B. Fetz und W. Schmidt-Dengler) Programmierung des jährlichen Festivals LiteraturimMärz in Wien.
Aufsätze u.a. zu österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts (Albert Drach, Hans Lebert, Andreas Okopenko, Elfriede Jelinek) insbesondere zur Lyrik (Szabo, Zernatto, Weinheber, Hammerschlag, Buchebner, Guttenbrunner, Jandl, Mayröcker, Bisinger, Schmatz).
Literaturkritikerin und Essayistin (Der Standard, F.A.Z., Die Presse, Literatur und Kritik, Literaturen, Die Welt, Die Zeit, Die Furche, ORF-Radio Ö1). 1995-1998 Chefredakteurin der Kulturzeitschrift was.
2005 Scholar in Residence an der State University of New Jersey, Rutgers. Von 2007 bis 2013 Assistentin, seither Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik der Universität Wien. 2003–2008 und 2011-2014 Mitglied der Jury des Ingeborg Bachmann Preises, 2009 und 2019 Jurorin für den Deutschen Buchpreis. 2013-2015 Mitglied der Jury des Preises der Leipziger Buchmesse.
Publikationen (Auswahl)
- "Wo niemand zuhaus ist, dort bin ich zuhaus." Theodor Kramer - Heimatdichter und Sozialdemokrat zwischen den Fronten. Böhlau 1993.
- Marlen Haushofer. Die Biographie.Claassen 2000
- Frauen verstehen keinen Spaß. (Hg.) Profile 9. Zsolnay 2002
- "Ich kannte den Mörder, wußte nur nicht, wer er war." Zum Kriminalroman der Gegenwart. (Hg. mit F. Aspetsberger) Studien-Verlag 2004
- Im Keller.Der Untergrund des literarischen Aufbruchs nach 1945. (Mithg.) Sonderzahl 2006.
- Francisco Tanzer: Der Österreicher in mir. Leben und Werk. (Hg.) Edition Atelier 2006
- In welcher Sprache träumen Sie?Österreichische Exillyrik. (Mithg.) Theodor Kramer Gesellschaft 2007.
- "Wahrscheinlich bin ich verrückt ..."Marlen Haushofer – die Biographie. List 2009.
- Grenzgänge. Der Schriftsteller Karl-Markus Gauß. (Mithg.) Zsolnay 2010.
- Walter Buchebner: ich die eule von wien.Gedichte, Manifeste, Tagebücher. (Hg.) Edition Atelier, 2. Aufl. 2012.
- Der Dichter und sein Germanist. In Memoriam Wendelin Schmidt-Dengler. (Mithg.) New Academic Press 2012.
- Richard Billinger – Heimat. Körper. Kunst (Hg. mit K. Kastberger). Adalbert Stifter Institut 2014.
- Marie von Ebner-Eschenbach: Leseausgabe in vier Bänden. (Mithg.) Residenzverlag 2014/2015.
- Sonderweg in Schwarzgelb? Auf der Suche nach einem österreichischen Naturalismus in der Literatur (Hg. mit R. Innerhofer) Studienverlag 2016.
- „Berühmtsein ist nichts“. Marie von Ebner-Eschenbach. Eine Biographie. Residenzverlag 2016.
- Peter Rosegger: Ausgewählte Werke in Einzelbänden. [4 Bde.] (Mithg.) Mit Materialien, Kommentar und Nachwort. Styria Verlag 2018.
- Alles muss man selber machen. Biographie. Kritik. Essay. Droschl Literaturverlag 2018.
Auszeichnungen
- 1992 Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Wissenschaft.
- Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik 2001.
- Max Kade Essay-Preis 2007.
- Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2013.
- Berliner Preis für Literaturkritik 2015.
- Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay 2019.