
28. Philosophicum Lech
Abenteuer
Lob der Unverfügbarkeit
Sonntag, 28. September 2025 um 10.00 Uhr
Der Aufbruch ins Ungewisse oder der Abenteurer als Topos des modernen Künstlers
Statement zum Vortrag
Die Kunstliteratur kennt eine Reihe an Topoi, die seit der Antike und der frühen Neuzeit viele Biographien der größten Künstler zieren.
Mit der Romantik weicht die Erfindung von Topoi einer wirklichkeitstreuen Erzählung von Künstlerviten. In den darauffolgenden zwei Jahrhunderten legen Künstler:innen Wert auf Wahrheit, die die Ausschmückung des eigenen Tuns mit standardisierten Euphemismen verbieten.
Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstehen abermals Stereotypen, die das Schaffen und Dasein von Künster:innen in ein neues Narrativ betten, darunter das Bild vom Künstler als Abenteurer. Diesem widmet sich der Vortrag von Klaus Albrecht Schröder beim diesjährigen Philosophicum.
Prof. Dr. Klaus Albrecht Schröder
Referent
Zur Person
Klaus Albrecht Schröder wird 1955 in Linz a.D. geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Wien - Promotion über Richard Gerstl - tritt er 1983 in die Länderbank ein, wo er im März 1985 die Gründung des Kunstforums (heute: Kunstforum Bank Austria) initiiert und bis Juni 2000 als dessen Gründungsdirektor fungiert.
1996 bis 1999 ist Schröder wirtschaftlicher Geschäftsführer des neu gegründeten Leopold-Museums.
In diesen Jahren entwickelt er auch die Neuorganisation der Salzburger Museen und bereitet die Gründung des Museums der Moderne auf dem Mönchsberg vor.
Im August 1999 wird Schröder Geschäftsführer der Albertina in Wien: eine Funktion, die er als Generaldirektor bis Ende 2024 innehat. In diesem Vierteljahrhundert renoviert, modernisiert und erweitert Schröder die Albertina und transformiert die ehemalige Graphische Sammlung zu einem großen, internationalen Kunstmuseum.
Schröder gründet neue Sammlungen - Fotosammlung, Sammlung der Moderne, Kunst der Gegenwart und historische Möbel-Sammlung -, erweitert die Sammlungen der Albertina um tausende Kunstwerke im Wert von zwei Milliarden Euro, steigert die Besucherzahlen von jährlich 10.000 auf über 1,3 Millionen Besucher pro Jahr und vergrößert das Museum von 2500qm auf 35.000qm.
2020 gründet und eröffnet er die Albertina Modern, 2024 den dritten Standort des Museums: die Albertina Klosterneuburg.
Seine Forschungsschwerpunkte und Publikationen reichen von der Herrschaftsikonographie im Manierismus und Skulptur der Gegenreformation in Österreich über die Malerei des 19. Jahrhunderts und der Moderne bis zur internationalen Kunst der Gegenwart.