
27. Philosophicum Lech
Sand im Getriebe
Eine Philosophie der Störung
Freitag, 20. September 2024 um 10.15 Uhr
Störfall Skeptizismus: Begrüßen, bekämpfen oder ignorieren?
Statement zum Vortrag
Im Alltag ist eine skeptische Haltung das Gegenteil von Leichtgläubigkeit. In der Philosophie ist die Figur des Skeptikers aus anderem Holz geschnitzt: Skeptiker bestreiten, dass Menschen irgendetwas wissen können. Im Vortrag argumentiere ich, dass Skeptiker sich in diesem Punkt irren und dass man sich von ihnen nicht weiter stören lassen sollte.
Univ. Prof. Dr. Geert Keil
Referent
Zur Person
Geert Keil ist seit 2010 Professor für Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin. Er studierte Philosophie und Germanistik an den Universitäten Bochum und Hamburg, legte 1988 sein Erstes Staatsexamen ab und war zwischen 1988 und 1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg. 1991 promovierte er mit einer Arbeit, die unter dem Titel Kritik des Naturalismus erschien (Berlin/New York 1993). 1992 wechselte er an die Berliner Humboldt-Universität, wo er bis 1999 Wissenschaftlicher Assistent war. 1998-99 forschte er als Feodor Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Universität Trondheim (Norwegen). 1999 wurde er an der Humboldt-Universität habilitiert (Handeln und Verursachen, Frankfurt am Main 2000). Zwischen 2000 und 2005 war er Heisenberg-Stipendiat der DFG und absolvierte Forschungs- und Lehraufenthalte an den Universitäten Stanford und Basel. 2005 wurde er auf den Lehrstuhl für Theoretische Philosophie an der RWTH Aachen berufen, den er bis 2010 innehatte.
Geert Keils Arbeitsschwerpunkte liegen in der Philosophie der Willensfreiheit, der Handlungstheorie, Philosophie der Kausalität, Erkenntnistheorie, Rechtsphilosophie und der Philosophischen Anthropologie. Gemeinsam mit Ralf Poscher leitete er die beiden philosophisch-rechtswissenschaftlichen Verbundprojekte Vernünftiger Umgang mit unscharfen Grenzen und Tiefe Meinungsverschiedenheiten. Von 2019 bis 2022 war Geert Keil Präsident der Gesellschaft für analytische Philosophie (GAP). Sein Buch Wenn ich mich nicht irre (2019) stand auf der Shortlist für den Tractatus-Preis des Philosophicums Lech. Er engagiert sich in der Wissenschaftskommunikation und hat das Netzportal PhilPublica mitaufgebaut.
Publikationen
- Kritik des Naturalismus (1993)
- Handeln und Verursachen (2000, 2. Aufl. 2015)
- Willensfreiheit (2007, 3. Aufl. 2017)
- Willensfreiheit und Determinismus (2009, 2. Aufl. 2018)
- Quine (2011)
- Wenn ich mich nicht irre. Ein Versuch über die menschliche Fehlbarkeit (2019)
Als Herausgeber
- Naturalismus. Philosophische Beiträge (2000, gem. mit Herbert Schnädelbach)
- Phänomenologie und Sprachanalyse (2005, gem. mit Udo Tietz)
- Der Ort der Vernunft in einer natürlichen Welt (2008, gem. mit Wolf-Jürgen Cramm)
- Was können wir wissen, was sollen wir tun? (2009, gem. mit Heiner Hastedt und Herbert Schnädelbach)
- Vagueness and Ontology (2013)
- Vagueness and Law (2016, gem. mit Ralf Poscher)
- Vagueness in Psychiatry (2017, gem. mit Lara Keuck und Rico Hauswald)
- Aristotle’s Anthropology (2019, gem. mit Nora Kreft)
- Nachdenken über Corona (2021, gem. mit Romy Jaster)
- Fifty Years of Responsibility without Alternative Possibilities (2022, gem. mit Romy Jaster)