14. Philosophicum Lech
Der Staat.
Wie viel Herrschaft braucht der Mensch?
Donnerstag, 23. September 2010 um 18.00 Uhr
Polis res publica
Univ. Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Meier
Referent
Zur Person
Geboren 1929. Besuchte das Gymnasium in Stettin, Rostock und Hamburg. 1948 legte er in Hamburg sein Abitur ab und studierte anschließend Geschichte, Klassische Philologie und Römisches Recht. 1956 folgte die Promotion zum Dr. phil. in Heidelberg bei Hans Schaefer und 1963 die Habitilation in Frankfurt am Main. In Frankfurt war er Schüler von Hermann Strasburger und Matthias Gelzer. Ab 1964 war er Privatdozent in Freiburg i. B., danach folgten Professuren für Alte Geschichte in Basel (1966), Köln (1968), wiederum Basel (1973) und Bochum (1976).
1981 wurde er Nachfolger Siegfried Lauffers auf dem Lehrstuhl für "Alte Geschichte und besonderer Berücksichtigung der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte" in München, den er bis zu seiner Emeritierung 1997 innehatte.
Meier war von 1980 bis 1988 Vorsitzender des Verbandes der Historiker Deutschlands und von 1981 bis 1995 Kurator des Historischen Kollegs in München.
Meier ist zudem Mitbegründer der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und war von 1996 bis 2002 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
Meier ist einer der bekanntesten Historiker Deutschlands, zumal er auch einige populärwissenscahftliche Werke veröffentlicht hat. Bereiteren Kreisen der Öffentlichkeit ist er durch seine beiden Bücher Cesar und Athen. Ein Neubeginn der Weltgeschichte bekannt geworden. Der Schwerpunkt seiner Forschung ist das klassische Athen und die späte Römische Republik (deren Krisenzeit und Niedergang er in seiner Studie Res publica amissa als alternativlos beschrieb).
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2009 Lichtenberg-Medaille
- 2007 Reuchlinpreis
- 2006 Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
- 2004 Ernst-Hellmut-Vits-Preis der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster
- 2003 Jacob-Grimm-Preis
- 1998 CICERO Rednerpreis
Publikationen (Auswahl)
Viele Werke Meiers wurden in andere Sprachen übersetzt und erschienen in mehreren Neuauflagen. Der Siedler-Verlag hat ihm zu Ehren seine Cesar-Biographie und sein Athen-Buch in einer Neuausgabe herausgebracht. Meier verfasste zahlreiche Lexika- und Zeitschriftenartikel. Außerdem ist er Herausgeber mehrerer Sammelwerke und wissenschaftlicher Beirat der Zeitschrift "DAMALS".
- Res publica amissa. Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der späten römischen Republik, Frankfurt 1997. (Erstauflage Wiesbaden 1966)
- Die Entstehungder Politischen bei den Griechen, Frankfurt a. M. 1995. (Erstaufl. 1980)
- Caesar, München 1997. (Erstaufl. Berlin 1982)
- Die politische Kunst der griechischen Tragödie, München 1988.
- Zusammen mit Paul Veyne: Kannten die Griechen die Demokratie?, Berlin 1988.
- Deutsche Einheit als Herausforderung. Welche Fundamente für welche Republik?, München 1990.
- Die Nation, die keine sein will, München 1991.
- Athen. Ein Neubeginn der Weltgeschichte, Berlin 1993.
Zahlreiche Neuauflagen
- Die Parlamentarische Demokratie, München 1999.
- Von Athen bis Ausschwitz, München 2002.
- Sprache in Not? Zur Lage des heutigen Deutsch. Hrsg. von Christian Meier im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zu Darmstadt. Göttigen: Wallstein Verlag, 1999, 112 S., ISBN 3-89244-341-6
- Kultur, um der Freiheit willen: Griechische Anfänge - Anfang Europas?. Siedler, Müchen 2009 (bildet den ersten Teil von Meiers Beitrag für die Siedler Geschichte Europas).