
26. Philosophicum Lech
Alles wird gut
Zur Dialektik der Hoffnung
Freitag, 22. September 2023 um 09.30 Uhr
Außer sich sein. Über Hoffnung und Ekstase
Statement zum Vortrag
Wer hofft, ist ausser sich! Und dies in gleich mehrfacher Hinsicht. Mit der Hoffnung ist eine Zukunft im Blick, die über das, was jetzt gilt, notwendig hinausgeht. Wer die Gegenwart im Blick auf etwas Gutes, das aussteht betrachtet, versteht sich selbst anders, vielleicht neu. Und wer den status quo mit Blick auf das, was sein sollte, beurteilt, mag empört sein angesichts der Differenz zwischen Sein und Sollen. Wer hofft, lebt also ekstatisch. Was das genau heißen könnte, versucht dieser Vortrag zu klären.
Prof. Dr. Hartmut von Sass
Referent
Zur Person
Prof. Dr. Hartmut von Sass, geb. 1980, studierte Evangelische Theologie und Philosophie in Göttingen, Edinburgh und Berlin. Er war Assistent an der Universität Zürich, wo er mit einer religionsphilosophischen Arbeit promoviert wurde (2009) und sich mit einer systematisch-theologischen Arbeit habilitierte (2012). Anschließend war er stellvertretender Direktor des interdisziplinären Forschungsinstitut Collegium Helveticum in Zürich sowie Leiter des dort angesiedelten Ludwik-Fleck-Zentrums für Wissenschaftstheorie. Zahlreiche mehrmonatige Forschungsaufenthalte führten ihn ins englischsprachige Ausland: So war er visiting fellow an der Claremont Graduate University nahe Los Angeles, am Trinity College der Universität von Oxford, am Fuller Theological Seminary in Pasadena und – noch einmal Kalifornien – an der Universität in Berkeley.
Seit 2019 ist Titularprofessor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie sowie Inhaber einer Heisenberg-Stelle an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zudem ist er gegenwärtig Gastprofessor an der New School für Social Research in Manhattan, gefördert von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung.
Zu seinen gegenwärtigen Arbeitsgebieten zählt das Verhältnis von Religion und Emotionen, von Glaube und Säkularisierung sowie von Hoffnung und unserer Beziehung zur Zukunft. Zum letztgenannten Thema hat er gerade ein viel zu langes Buch abgeschlossen.
Monografien
- Sprachspiele des Glaubens. Eine Studie zur kontemplativen Religionsphilosophie von Dewi Z. Phillips mit ständiger Rücksicht auf Ludwig Wittgenstein (Religion in Philosophy and Theology 47), Tübingen: Mohr Siebeck, 2010.
- Gott als Ereignis des Seins. Versuch einer hermeneutischen Onto-Theologie (Hermeneutische Untersuchungen zur Theologie 62), Tübingen: Mohr Siebeck, 2013.
- A Philosophy of Comparisons. Theory, Practice, and the Limits of Ethics, New York / London: Bloomsbury, 2021.
- Atheistisch glauben. Ein theologischer Essay (Fröhliche Wissenschaft 208), Berlin: Matthes & Seitz, 2022, zweite Auflage 2023.
Als Herausgeber Auswahl
- Politics of Pacifism: Commandment – Ideal – Impossibility?, London: Sage Publications, 2018.
- Perspektivismus. Neue Beiträge aus der Erkenntnistheorie, Hermeneutik und Ethik, Hamburg: Meiner, 2019.
- Glauben und (De)Motivation. Beiträge zur theologischen Ethik, Tübingen: Mohr Siebeck, 2023.