Tractatus-Preisträger 2016
Hartmut Rosa
Tractatus-Preisträger 2016 ist der bedeutende deutsche Soziologe Hartmut Rosa, dessen richtungsweisendes Werk "Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung" exemplarisch mit dem renommierten und hochdotierten Essaypreis des Philosophicum Lech gewürdigt wird.
Als Auszeichnung für Wissenschaftsprosa und philosophische Essayistik erlangte der Tractatus in den vergangenen Jahren großes Renommee. Nicht zuletzt auch aufgrund des Anspruchs, ein Beitrag zur Standortbestimmung in philosophischen und gesellschaftlichen Diskursen zu sein. Heuer wird der hochdotierte Essaypreis des Philosophicum Lech dem prominenten Soziologen Hartmut Rosa für sein Buch "Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung" verliehen. Dieses mündet in "nichts weniger als einer Neuformulierung der Kritischen Theorie", wie es in der Jury-Begründung heißt. Die Tractatus-Verleihung erfolgt am 23.09. im Rahmen des 20. Philosphicum Lech.
Der Tractatus wurde 2009 vom Verein Philosophicum Lech ins Leben gerufen, um herausragende Publikationen auf dem immer wichtiger werdenden Feld geistiger Auseinandersetzung und Standortbestimmung auszuzeichnen. Dieser Anspruch spiegelt sich in den bisher prämierten Werken und der prominenten Liste an Preisträgern wider und hat mit zum großen Renommee des Essaypreises in der Fachwelt wie auch der Öffentlichkeit beigetragen. Zudem gehört der Preisdank großzügiger Unterstützung privater Sponsoren mit 25.000 Euro zu den höchstdotierten Buchpreisen im deutschsprachigen Raum. "Zu den Auswahlkriterien der Jury zählen solcheAspekte wie zentrale Themen der Zeit zu analysieren, neue Perspektiven zu entwerfen sowie weiterführende und diskussionswürdige Deutungen der Krisen und Konflikte der Gegenwart zu bieten", erklärt Konrad Paul Liessmann, der wissenschaftliche Leiter des Philosophicum Lech.
Solchen Anforderungen weit mehr als nur gerecht wird das Buch "Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung", für das heuer der bekannte deutsche Soziologe Hartmut Rosa mit dem Tractatus bedacht wird. Die Entscheidung fiel nach eingehender Diskussion der Jury, zu der die Philosophin und Journalistin Barbara Bleisch (CH), der Schriftsteller und ehemalige Verleger Michael Krüger (D) sowie der Autor und Philosoph Franz Schuh (A) gehören.
Die Juroren nominierten zuvor auch die fünf Publikationen für die Shortlist (http://www.philosophicum.com/tractatus/shortlist-2016.html), welche wieder beispielhaft die Vielfalt an thematisch höchst aktuellen und stilistisch exzellenten Publikationen auf philosophisch-kulturwissenschaftlichem Felde unter Beweis stellte.
Biografie von Hartmut Rosa
Geboren 1965 in Lörrach, studierte Hartmut Rosa ab 1986 Politikwissenschaft, Philosophie und Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau bis zum Magister und anschließend an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der er 1997 mit summa cum laude promovierte.
Während der Studienzeit verbrachte er ein Semester an der London School of Economics and Political Sience und ab 1988 war er zu Studienzwecken mehrfach in den USA, unter anderem 1995 als Forschungsassistent an der Harvard University und 2001/02 als Gastprofessor an der New School University in New York.
Des weiteren war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Wissenschaft III der Universität Mannheim (1996–1997) und darauffolgend am Institut für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (1997–1999) tätig. 2004 habilitierte er sich an letzterer mit der Studie „Soziale Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne“, aus der 2005 sein nahezu gleichlautendes, nicht nur in Fachkreisen großen Widerhall findendes Buch hervorging. Seit 2005 ist Hartmut Rosa Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und seit 2013 Direktor des Max-Weber-Kollegs für sozial- und kulturwissenschaftliche Studien in Erfurt. Zudem ist er Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Time & Society“.
Bibliographie von Hartmut Rosa
- Beschleunigung – Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne. (Suhrkamp 2005);
- Weltbeziehungen im Zeitalter der Beschleunigung. (Suhrkamp 2012);
- Beschleunigung und Entfremdung - Entwurf einer kritischen Theorie spätmoderner Zeitlichkeit. (Suhrkamp 2013);
- Resonanzpädagogik. Wenn es im Klassenzimmer knistert. (gemeinsam mit Wolfgang Endres; Beltz 2016)