1998
2. Philosophicum Lech
Im Rausch der Sinne
Kunst zwischen Animation und Askese
Ist die Kunst ein Fest der Sinne oder ein asketisches Unternehmen?
Beim 2. Philosophicum Lech wird nun die aktuelle und brisante Frage gestellt nach Wesen und Aufgabe von Kunst in unserer Unterhaltungs- und Erlebnisgesellschaft. Kunst, die traditionell als ein Fest der Sinne verstanden wird, hat sich in der Moderne vielfach zu einem gedanklichen Erfahrungsprozess verwandelt, der in radikaler Strenge den Menschen die Wahrheit zumuten will. Von der Malerei bis zum Theater, von der Literatur bis zur Musik, vom Tanz bis zum Film sind im 20. Jahrhundert Tendenzen feststellbar, die Sinnlichkeit und Genuß nicht in rauschhafter Ekstase finden, sondern in Askese und Konzentration auf das Wesentliche. Die sich daraus ergebenden Spannungen will das diesjährige Symposion ausloten.
Impressionen 2. Philosophicum Lech
Referenten
Konrad Paul Liessmann
Einleitung. Im Rausch der Sinne. Kunst zwischen Animation und Askese
Rudolf Burger
Die Heuchelei in der Kunst
Jörg Salquarda
Dionysisches und romantisches Kunsthandwerk. Nietzsches Kritik an der Instrumentalisierung der Kunst
Cornelia Klinger
Zwischen sinlichem Symbol und reiner Materie. Das Kunstwerk in einer nachmetaphasischen Welt
Robert Kudielka
Die Gier, der Zufall und das Rote. Zur Malerei von Francis Bacon
Oskar Bätschmann
Ausstellungskunst Installationen und ästhetische Erfahrungen
Boris Groys
Strategien der künstlerischen Askese
Anne-Marie Bonnet
Kunst und Körper. Vom ´Rausch der Sinne´zum Weißen Rauschen
Elmar Budde
Rausch und Ekstase, Akese und Rauch in der Neuen Musik Webern - Messiaen
Ulf Poschardt
Zwischen Coolness und Ekstase - Eine Thermik der Gefühle in der der Popkultur
Ulrich Pothast
Bereitschaft zum Anderssein Über Spürenswirklichkeit und Kunst
Martin Seel
Kann das Erscheinen verschwinden? Zur Bedeutung der Sinnlichkeit in der neueren Kunst
Moderation
Lambert Wiesing
Konrad Paul Liessmann
Martin Seel