2021
24. Philosophicum Lech
Als ob!
Die Kraft der Fiktion
Fake News, Verschwörungstheorien, Medienblasen, virtuelle Welten, digitale Fälschungen, Lügengebäude aller Art: Unsere Welt scheint durchdrungen vom Verdacht, dass ein Netz von Fiktionen, Illusionen und Täuschungsmanövern unser Denken und Handeln zunehmend bestimmt, und dass die Wirklichkeit immer schwerer zu fassen ist. Woher aber rührt diese Faszination der Fiktionen? Und ließe sich ein Leben ohne sie überhaupt denken? Benötigen Menschen nicht immer wieder Illusionen, Täuschungen und Selbsttäuschungen, Phantasievorstellungen und Utopien, um all das bewältigen zu können, mit dem wir konfrontiert sind?
Fake News, Verschwörungstheorien, Medienblasen, virtuelle Welten, digitale Fälschungen, Lügengebäude aller Art: Unsere Welt scheint durchdrungen vom Verdacht, dass ein Netz von Fiktionen, Illusionen und Täuschungsmanövern unser Denken und Handeln zunehmend bestimmt, und dass die Wirklichkeit immer schwerer zu fassen ist. Woher aber rührt diese Faszination der Fiktionen? Und ließe sich ein Leben ohne sie überhaupt denken? Benötigen Menschen nicht immer wieder Illusionen, Täuschungen und Selbsttäuschungen, Phantasievorstellungen und Utopien, um all das bewältigen zu können, mit dem wir konfrontiert sind?
Der Glaube, so heißt es schon in der Bibel, kann Berge versetzen, die Künste und die Literatur sind ohne die Kraft der Fiktionen nicht denkbar. Jedes Gemälde zeigt eine Welt, die nicht existiert, jede Erzählung erzählt eine Geschichte, die erfunden sein könnte. Aber selbst in den exakten Wissenschaften spielen Fiktionen, bildgebende Verfahren, kühne Annahmen und wilde Spekulationen eine bedeutende Rolle.
Nicht nur im Alltagsleben, auch in der Politik und der Wissenschaft tun wir sehr oft so „als ob“. Wir denken und verhalten uns so, „als ob“ es Wahrheiten und Werte, den Sinn des Lebens und die große Liebe, eine schöne Welt und eine strahlende Zukunft tatsächlich gäbe. Wir stehen deshalb mitunter sehr ungehalten allen Versuchen gegenüber, diese Illusionen zu entlarven, wie etwa die Rezeptionsgeschichte von Friedrich Nietzsche oder Sigmund Freud zeigt; aber auch Hans Vaihingers große „Philosophie des Als Ob“, 1911 erschienen, ist nicht zuletzt aus diesem Grund verdrängt und vergessen worden.
Das 24. Philosophicum Lech wird sich dieser Kraft der Fiktionen widmen. Wie wirken Fiktionen in den unterschiedlichsten Bereichen unseres Lebens, von der Kunst bis zur Wissenschaft, von der Liebe bis zur Bildung, von der Moral bis zur Politik, wann und warum benötigen wir diese Fiktionen und wann werden sie gefährlich, wie viel Wahrheit verträgt der Mensch überhaupt und wie viele Täuschungen gehören zu einem guten Leben? Über diese und ähnliche Fragen werden Philosophen, Kultur-, Natur- und Sozialwissenschaftler referieren und mit dem Publikum diskutieren.
Impressionen 24. Philosophicum Lech
Referenten
Jan Assmann
Religion und Fiktion
Thomas Strässle
Faketionales Erzählen. Über die Erfindung von Wahrheit
Daniela Strigl
"Abgeschrieben kann das Leben nie werden" - Biographie und Fiktion
Matthias Burchardt
Geistlose Traumfabriken und Phantasmagorien der Bildungsreform
Konrad Paul Liessmann
So tun als ob! Die Kraft der Fiktion
Andreas Urs Sommer
Politischer Fiktionalismus. Zur direkten Zukunft der Demokratie
Lambert Wiesing
Wie können Bilder zu Fiktionen werden?
Sibylle Anderl
Die Erforschung des Kosmos zwischen Fiktion und Empirie
Barbara Bleisch
Echtheit - ein Wert?
Sophie Wennerscheid
Illusion, Phantasma, Fake? Liebe in künstlichen Welten
Roberto Simanowski
Todesalgorithmus. Die Fiktionen der künstlichen Intelligenz
Moderatoren
Konrad Paul Liessmann
Rainer Nowak
Philosophicum Dialoge
Philosophie der Pandemie
Michael Fleischhacker
Konrad Paul Liessmann
Armin Thurnher - Moderator
Adriano Mannino
Robert Pfaller
Armin Thurnher - Moderator
Philosophisch-literarischer Vorabend
Wie man sich täuschen kann
Michael Köhlmeier
Konrad Paul Liessmann
Magna-Impulsforum
„So tun als ob. Fiktionen in Politik und Gesellschaft“
Michael Fleischhacker - Moderator
Ralf Beste
Irmgard Griss
Christian Kern
Nina Tomaselli
Günther Apfalter (President Magna Europe & Asia, Referat)
Brauchen Ingenieure die Kraft der Fiktion?
Tractatus
Christoph Möllers - Preisträger
Michael Krüger - Laudator
Barbara Bleisch - Moderatorin